Sonntag, 16. November 2014
Kürbissamen für die nächste Saison selbst trocknen
Jedes Jahr zur Kürbisernte kann man die vielfältigen Sorten und Formen der Kürbisse bewundern. Ausstellungen und Erntefeste zeigen die unterschiedlichen Früchte in einer breiten Farbpalette. Wer gerne Samen aus der reichen Ernte für die Aussaat im nächsten Jahr aufbewahren möchte, wird ohne Mühe zu eigenem Saatgut kommen. Zu beachten ist nur, dass eventuell Kreuzungen zwischen verschiedenen Kürbissen nicht sortenreine Pflanzen ergeben. Besonders wichtig ist es für die zu Nahrungszwecken dienenden Saaten, dass keine Zierkürbisse in der Nähe der Mutterpflanze wuchsen. Diese können eventuell bitter schmeckende Kreuzungen ergeben. Sonst ist das Gewinnen von Samen für das nächste Jahr ein Kinderspiel. Beim Verwerten eines ausgereiften Kürbisses schält man die Samen mit einem Löffel aus dem Kürbisfruchtfleisch heraus und gibt diese in ein grobes Sieb. Dieses wird unter kalten fließenden Wasser geschüttelt und die Kerne von anhaftenden Fruchtfasern getrennt. Die sauberen Samen sollten abtropfen und werden danach auf einem Bogen Küchenpapier zum Trocknen ausgelegt. Sie müssen zügig trocken werden, um ein vorzeitiges Keimen zu verhindern, deshalb gibt man den Bogen Küchenpapier am besten auf ein Kuchengitter. Man sollte den Namen der Mutterpflanze aufschreiben auf das Papier, da besonders bei der Nutzung mehrerer Sorten häufig die Identität der Samen bis zum Frühjahr vergessen wird. Die vollkommen trockenen Samen kann man dann in einem Plastikgefäß mit Deckel kühl und trocken aufbewahren. Ich nehme dazu Medikamentendosen oder bei großen Mengen auch Margarinebecher. Mit einem Klebeetikett sind die Sorten gut zu kennzeichnen.
Auf einen Hinweis eines Lesers hin möchte ich noch eine kurze Ergänzung zufügen für alle, die sich mit der Ernte eigener Samen noch nicht befasst haben. Es gibt vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) sogar Seminare in dieser Sache. Interessierten kann ich das nur empfehlen. Auf keinen Fall dürfen Zierkürbisse in der Nähe der zu vermehrenden Pflanzen stehen und wer ganz sicher gehen möchte, dass sich keine Sortenkreuzung im nächsten Jahr zeigt, sollte die Bestäubung der ausgewählten Mutterpflanze selbst in die Hand nehmen. Ein Pinsel mit dem gewünschten Blütenstaub dient als Überträger der Pollen auf den Stempel der frisch geöffneten Blüte. Man kann danach über die bestäubte Blüte eine Gaze ziehen, die eine Fremdbestäubung verhindert. Bitte keine Plastiktüte verwenden, darunter könnte es leicht zu Schimmelbefall kommen. Wächst der Fruchtknoten heran und die Blüte fällt ab, ist eine sortenreine Bestäubung erfolgt.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen