Mittwoch, 20. August 2014
Antipasti aus heimischen Pilzen - der bittere Milchling als Delikatesse
Die reiche Pilzernte im Wald gestern regte zu neuen Rezepten an, die uns den herzhaften Geschmack der Pilze auch haltbar machen würden für den Winter. Besonders die bitteren Milchlinge wachsen derzeit in Massen und vor allem auch in einer sehr guten Qualität. Viele junge Pilze, die man ja eigentlich wegen ihres bitteren Geschmacks nur in geringen Mengen in einem Mischpilzgericht braten sollte, wollten wir doch in der Küche verwenden. Es ist schade um so einen reichen Fund, wenn man ihn nicht auch zu einem leckeren Ergebnis verarbeiten kann. Ich versuchte heute, die jungen straffen Pilze in Öl einzulegen. Dazu putzte ich die bitteren Milchlinge und wusch sie kurz unter fließendem Wasser. Dann trockneten die Pilze auf einem Stück Küchenpapier etwas nach. In einen Topf gab ich einen Viertel Liter Rapsöl und zugleich die Pilze und eine gute Prise Salz. Die Pilze waren vom Öl bedeckt und wurden nun erhitzt bis sie im brodelnden Öl deutlich an Größe verloren und trotzdem noch nicht bräunten. In ein sauberes Schraubglas gab ich Löffel für Löffel die heißen Pilze und füllte dann mit dem restlichen Öl auf. Mit dem Schraubdeckel wurde das Glas fest verschlossen und das deutliche Geräusch des klickenden Deckels verriet uns, dass das Glas vakuumverschlossen ist und die Pilze gut konserviert. Einige Pilze hatte ich zum Kosten zurückbehalten und wir waren neugierig auf das Ergebnis. Abgekühlt ließen wir uns die Kostproben schmecken, der typisch bittere Geschmack fällt bei den als Antipasti gut geeigneten bitteren Milchlingen in Öl nur als delikates Aroma auf. Das restliche Öl vom Garen kann man in der Küche gut verwenden, es ist leicht aromatisiert und gibt Salaten eine feine Note.
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Ich mußte erstmal schauen, was bittere Milchlinge sind. So, wie ich das mitgekriegt habe, sind es die Reizker. Wir haben hier die Edelreizker, die mit dem roten Saft/Milch (vorausgesetzt, es regnet mal in unserem Wüstengebiet). Die schmecken wirklich vorzüglich. Manchmal machen wir daraus eine separate Edelreizkerpfanne, da denkt man, man beißt in ein zartes und saftiges Stück Fleisch aber man kann kaum behaupten, daß man "nur" auf Pilze beißt, einfach göttlich.
AntwortenLöschenLG Petra K.
Es gibt einen Unterschied zwischen Edelreizkern und bitteren Milchlingen. Letztere wachsen bei uns jetzt in Massen, können aber Mischpilzgerichten wirklich nur begrenzt zugefügt werden, weil sie so hervorschmecken. Edelreizker würde ich auch gern mal essen, das klingt köstlich! Ich bin fast jeden Tag mit den Kindern im Wald und bringe dementsprechend viele Pilze mit nach Hause. Für uns ist das eine schöne Bereicherung des Speiseplans, kostenlos und vor allem gesund :)
LöschenLG Sakura